Die Pilzzucht

Tipps und Anleitungen für die Zucht von Pilzen

Der Kräuterseitling oder Königsausternpilz


Der Kräuterseitling wird wegen seiner dickfleischigen Fruchtkörper, seines exzellenten Aromas und der Zugehörigkeit zu den Seitlingsarten zu denen z.B. auch der Austernseitling bzw. Austernpilz zählt, auch Königsausternpilz genannt. 

Die Steinpilz ähnliche Konsistenz und das feine kalbfleischartige Fruchtfleisch des Kräuterseitlings, macht diesen edlen Zuchtpilz zu einer Besonderheit für die gehobene Küche. 

Zu finden sind Kräuterseitlinge in freier Natur eher in südlichen Regionen wie in Italien oder in den wärmeren Alpenregionen. Dort wächst der Kräuterseitling hauptsächlich auf Krautpflanzen und Gewürzpflanzen die zu den Doldenblütlern gehören. Deshalb trägt dieser besondere Speisepilz den Namen Kräuterseitling was sich aber keineswegs auf den Geschmack bezieht sondern auf seine Wirtspflanzen. 

Kräuterseitlinge gedeihen in der Pilzzucht vorwiegend auf nährstoffreichen Pilzsubstraten. Deshalb gelingt die Zucht von Kräuterseitlingen nicht auf reinem Holz, da der Kräuterseitling zusätzliche Nährstoffe benötigt die dem Pilz diese Kraut und Gewürzpflanzen in freier Natur bieten. 

Auf Stroh entwickelt sich das Kräuterseitlings Pilzmyzel aufgrund des hohen Anteils von schnell verfügbaren Nährstoffen zwar sehr gut und schnell, die Erträge sind aber eher gering im Vergleich zu professionell entwickelten Kräuterseitling Pilzsubstraten. Bei der Zucht von Kräuterseitlingen auf Stroh kann man aber durch nachträgliches zusetzen von Getreidekörnern wie Weizen das Kräuterseitlings-Substrat mit zusätzlichen Nährstoffen aufwerten indem man die Getreide-Körner in warmen Wasser 24 Stunden aufkeimen lässt , dass Kräuterseitlings-Substrat so gut es geht auflockert und die Getreidekörner gleichmäßig untermischt. Man sollte aber immer auskeimende Getreidekörner verwenden da diese durch den Keimprozess Abwehrstoffe enthalten die verhindern dass die Nährstoffe im Getreide schnell mit Fremdpilzen und Keimen unbrauchbar gemacht werden. 

Das Kräuterseitling-Myzel besiedelt die auskeimenden Körner aber recht schnell bevor sich für das Pilzsubstrat ungünstige Mikroorganismen bilden. Die Menge der Aufwertung mit Getreidekörnern sollte aber nicht zu hoch gewählt sein, da sich ein zu hoher Anteil an Nährstoffen im Kräuterseitling Substrat auch negativ auswirken kann. 

Kräuterseitlinge lassen sich sehr gut mit Fertig Pilzkulturen ganzjährig in kühlen Räumen oder im Keller kultivieren. Der Temperaturbereich für die Entwicklung von Kräuterseitlingen liegt bei 10-20°C.

Das Kräuterseitling Myzel benötigt um das jeweilige Nährmedium schnell zu besiedeln mindestens 20 °C.